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Transformer Prime – Review

Da sitz ich nun hier mit meinem neuen tollen Tablet,dem Asus Transformer Prime (TF201) und ich muss sagen: es macht was her. Aber, nachdem die erste Begeisterung über das wirklich sensationelle Display verflogen war kamen mir erstmal kurz Zweifel ob das „es macht was her“ wirklich satte 600€ (zuzüglich Dock) wert ist.

Die Frage möchte ich für mich und für euch hier in dem Blogbeitrag beantworten. Grundsätzlich kann man natürlich erstmal argumentieren ob man sowas überhaupt braucht. Da das Ansichtssache ist, geh ich da auch gar nicht weiter drauf ein, sondern nur ob die Leistung den Preis rechtfertigt. Wenn man kein Tablet braucht, braucht man halt keins.

Was natürlich sofort ins Auge sticht ist die Verarbeitung, die wirklich hochwertig ist. Nicht dass andere Tablets aussehen als kämen sie aus einer iranischen Hinterhofwerkstatt, aber es verbreitet schon ein gewisses Gefühl der Wertigkeit. Das Display spielt dabei allerdings auch eine entscheidende Rolle. Mein erster Gedanke als ich den Homescreen sah war schlicht: „wow!“
Mit 1280×800 Pixeln ist das Bild über 10,1 Zoll sehr fein, und dank „Super IPS+“ wirklich verdammt hell. Dadurch kann man auch gemütlich in der Sonne sitzen und surfen, ohne dass man durch äußere Lichteinstrahlung garnichts mehr sieht. Geschützt wird das ganze durch Gorilla Glas (was das Gorilla Glas so alles aushält kann man in diesem Video sehr deutlich sehen)
Alles in allem, von Gefühl her ist das das beste Display aktuell auf dem Markt (ok, das „new iPad“ wird wohl am Prime vorbei gezogen sein) allerdings muss man sagen dass ich bis jetzt auch nur iPads und Galaxy Tabs vorher in der Hand hatte. Nichtsdestotrotz, es macht einfach Spaß aufs Display zu gucken. Das Display war auch der Grund warum ich mir als erstes direkt mal meine 720p Aufnahme von Schalkes Sieg in Mailand aufs Prime geschoben habe. Der Mono-Lautsprecher hat dabei zwar etwas enttäuscht, allerdings erwarte ich weder überragenden Sound bei einem Tablet, zudem werde ich so oder so wenn ich mir was darauf anschaue entweder Kopfhörer auf haben (Bahn) oder das Prime über miniHDMI am TV nur als Mittel zum Zweck nutzen.
Ersteres habe ich übrigens Montag direkt mal ausprobiert und eine Folge Star Trek Voyager geguckt, klappt super. Das Tablet ist übrigens mit 586g leicht genug um es dabei auch etwas länger mal einfach in der Hand zu halten.

Mit dem Dock ist es sich natürlich noch einfacher, dann verhält es sich vom Handling her natürlich wie jedes x-beliebige Netbook. Mit dem feinen Unterschied dass man auf dem Bildschirm rum wischen und drücken kann. Dazu sind am Dock noch ein SD-Karten Slot und ein sehr nützlicher USB Anschluss (zusätzlich zum mini-SD Karten Slot dem micro-USB mini-HDMI Anschluss am Tablet)
Allerdings hatte ich mit dem Dock ein kleines Problem: das Tastatur Layout war englisch. Also nicht die Beschriftung der Tastatur, sondern die Umsetzung intern. Das war besonders mysteriös, da ich keinerlei zusätzlichen Tastaturapps installiert hatte. Auf anraten des Asus Supports einmal das Tablet auf Werkseinstellungen zurück gesetzt und es lief wieder tadellos.
Dabei habe ich auch direkt den großen Vorteil der Android Geräte in Verbindung mit Google erlebt: nachdem ich das Prime wieder gestartet und mit meinem Google Konto verbunden hatte, wurden auf Knopfdruck alle vorher installierten Apps wieder hinzugefügt, äußerst praktisch so ein Backup.

Was gibt es so zur Leistung zu sagen? Es ist verdammt schnell. Wirklich warten musste ich auf Anwendungen bis jetzt noch nicht. Mit Ice Cream Sandwich (das Prime wird noch mit Honeycomb ausgeliefert) ruckelt nix, das wischen über die Homescreens oder durch den (sehr schön gestalteten) App Drawer ist genau so flüssig wie beim iPad / iPad2. Zudem bietet der Tegra3 Chipsatz (einfach ausgedrückt Prozessor und Grafikkarte zusammen in einem Chip) auch Grafikpower für Spiele, die grafisch schon irgendwo über der PS2 angesiedelt sind. Für so ein kleines, ultraflaches Teil echt bemerkenswert. Leider ist der nVidia Spiele Store noch etwas verwaist, ich vermute aber dass sich dieser mit weiterverbreitung dieses und vergleichbarer Chipsätze ordentlich füllen wird, und nicht nur Demo und noname Produktionen verfügbar sein werden, sondern echte Knüller wie Fifa/Pro Evo oder Echtzeitstrategie Spiele. Die Siedler 2 gibt es ja schon fürs Handy, es würde mich nicht wundern wenn es auch eine Extra Umsetzung für Android Tablets geben wird. Aktuell spiel ich ganz gerne die Umsetzung des Brettspiels „Die Siedler von Catan“ dass im Store nur „Catan“ heißt. Es ist eigentlich für Android Smartphones gebaut, bei solchen Apps wird vom Tablet sehr gut hochskaliert. Nur selten fallen vergleichsweise kleine Buttons in den Apps auf die davon zeugen dass man eigentlich eine Smartphone-, und keine Tablet App da gestartet hat.

Was ich noch nicht wirklich testen konnte ist ob Asus denn mit seiner Behauptung der 8h (16h mit Dock) Akkulaufzeit Recht hat. Vorstellen kann ich es mir aber. Auch wenn ich im Zug das Tablett immer offline nutze, aber dafür nicht wenig, geht die Akkuladung nur sehr langsam runter. Im Standby habe ich das Gefühl dass trotz E-Mail Empfang, suchen nach Updates oder sonstigem einfach kein Strom verbraucht wird. Der geringe Akkuverbrauch wurde übrigens durch einen fünften Kern (neben dem Quad Core Tegra 3 Hauptprozessor) realisiert, der bei hoher Leistung mit einspringt, aber im Standby, oder bei „einfachen Aufgaben“ die Arbeit komplett alleine übernimmt. So arbeitet er z.b. bei Videowiedergabe alleine, ohne Hilfe des Quad Cores. Das schafft der kleine übrigens mit nur knapp 500mhz und dadurch natürlich sehr wenig Energie, der Tegra 3 Quad-Core ist auf ca 2Ghz getaktet.

Oben drauf gibts übrigens noch eine 8Megapixel Kamera, mit hellem Blitz und eine 2Megapixel Frontkamera für Videotelefonie. Gibts in der Form auch nicht überall, da find ich die Frontkamera aber auch deutlich sinnvoller und nützlicher als die Kamera hinten.

Mein Fazit: Ja, es ist verdammt teuer, aber rundrum das Geld wert. Man hat ein praktisches Tablet, das soviel Rechenleistung hat um es mit mittelklasse Laptops aufnehmen zu können, und verwandelt sich gleichzeitig noch mit den Dock in einen 🙂 Also, wenn man die nötigen Euros übrig hat, und mit Android klar kommt, kann man mit dem Tablet auf jeden Fall nichts falsch machen.

Zum Abschluss noch ein paar Bildchen:

Lieferumfang des Transformer (ohne Dock)

Das Transformer beim Update auf ICS

Das Prime bei mir aufm Schreibtisch

Screenshot vom Homescreen